Berlin, Deutschland (MaDeRe). Der Konsul (lateinisch consul), war derjenige, der das höchste Amt im Römischen Reich erreichte. Die Konsuln, die von der comitia centuriata enannten Volksversammlung gewählt wurden, waren die höchsten Beamten Roms. Lucius Iunius Brutus gilt als der erste Konsul Roms. Konsule gehörten damals dem Stand der Patrizier an, also der adeligen Oberschicht im antiken Rom.

Der Begriff Konsul und Konsulat hat sich bis heute gehalten. Bekannt ist vor allem das Französische Konsulat. Vom 10. November 1799 bis zum 1. Dezember 1804 reagierte Napoleon Bonaparte als Erster Konsul, bis er dieses höchstselbst beendete, indem er sich am 2. Dezember 1804 zum Kaiser krönte und das Erste Kaiserreich das Französische Konsulat ablöste. Der Übergang vom Direktorium zum Konsulat erfolgt übrigens durch einen Putsch. Der Staatsstreich des 18. Brumaire VIII vom 9. November 1799 markiert das Ende der Französischen Revolution. Die französische Küche ist geblieben, obwohl sie auch eine Revolution erfuhr, so daß von einer Haute Cuisine und Grand Cuisine die Rede ist, sondern von einer Nouvelle Cuisine.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus
„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Haute Cuisine, Grand Cuisine und Nouvelle Cuisine

Für die gehobene Küche im vergrößerten Westfrankenreich beziehungsweise die hohe Kochkunst stehen namhafte und weltberühmte Köche wie Marie-Antoine Carême und Auguste Escoffier sowie der Gastrosophen und Autor Jean Anthelme Brillat-Savarin mit seinem Werk „La Physiologie du Goût“. Die Zeit der Haut Cuisine ist die des 18. Jahrhunderts bis zur Französischen Revolution von 1789 bis 1799.

Die Köche, die beim Adel in Lohn und Brot standen, mußten sich als Arbeitslose anschließend selbständig machen. Sie gründeten Restaurants. Die Grande Cuisine, die auch als Cuisine classique bezeichnet wird, hielt gut und gerne 170 Jahre und also bis 1971. Die Nouvelle Cuisine ging ebenfalls vom République française genannten Reich der Franken aus. Ihr wohl berühmtester Koch ist Paul Bocuse, der am 11. Februar 1926 in Collonges-au-Mont-d’Or bei Lyon geboren wurde und dort am 20. Januar 2018 starb. Kenner und Kritiker, die seinerzeit etwas auf sich hielten, kehrten wenigstens einmal in ihrem Leben im weltbekannten Restaurant L’Auberge du Pont de Collonges ein.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus
„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Le Consulat

Wer im „Le Consulat“, das eine Mischung aus Bistrot und Restaurant im Herzen Charlottenburgs sein solle, einkehrt, der dürfte sich wundern, daß kein Blau, Weiß und Rot zu finden ist, aber viel Grün und edler Glanz. Adrett gekleidete Kellner tragen zum gehobenen Ambiente bei.

Horsd’œuvre

Die Köche im Berliner Restaurant Le Consulat lassen Brillat-Savarin zwar nicht links liegen, scheinen sich aber an Bocuse zu orientieren. Zu den Horsd’œuvre genannten Vorspeisen zählen Parfait aus Geflügelleber im Glas – mit einer Note Cognac, pavé au levain, poivre rose. Die „Escargots à la bourguignonne“ sind sechs Schnecken an der Zahl, die nach Burgunder Art in Kräuterbutter gratiniert werden.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Délices de la Mer

Des Délices de la Mer lesen sich klassisch. Sowohl das Bisque de fruits de mer und also die Fischsuppe mit einer Auswahl von verschiedenen Edelfischen und Meeresfrüchten als auch das Filet de sandre, das besonders bei Berlinern und Brandenburgern Beifall finden dürfte, denn nichts geht hierzulande über ein flottes Filet von einem frisch zubereiteten jüngst in der Havel gefangenen Zander. Daß dazu Zuckerschoten oder Erbsenpüree passen, das versteht sich von selbst, doch beides gleichzeitig?

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus
„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Plats principaux

Als plats principaux genannte Hauptgerichte werden derzeit ein Steak au poivre und also Rinderfilet mit Pfeffersauce, grünem Spagel, Rosmarin-Kartoffeln und Honigtomaten angeboten und auch ein Oeuf poché pané (gebackene pochierte Eier mit Spinatsalat, Sauerteigbrot, Grana Padano und Balsamico.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Entre-temps

Wie wäre es zwischendurch mit Klassikern wie Elsässer Flammkuchen und Käse? Pavé au levain (Sauerteigbrot, Meersalzbutter und Olivenöl) reichen den Schönen. Rôti de boeuf möchte sein sowie

Dessert

Derzeit steht ein Mousse au Chocolat auf der Karte, für das dunkle Callebauld-Schokolade und Dulce de leche Verwendung finden. Köstlich ist auch – keine Frage – eine Crème brûlée mit frischen Beeren. Und das ist auch klassisch.

Alleine für diese Süßspeise aus Eigelb, Sahne und Zucker, die nicht nur aromatisiert wird, sondern karamelisiert, möchte man laufen wie der letzte Universalgelehrte. Richtig, die Rede ist von Leibniz, Gottfried Wilhelm Leibniz. Mein Leibniz hätte Haute Cuisine, Grand Cuisine und Nouvelle Cuisine genossen und wie der Konsul Napoleon Bonaparte gerne gegessen im

Le Consulat

Adresse: Leibnizstraße 46, 10629 Berlin

Kontakt: Telefon: 030 28645269, E-Brief: reservierung@le-consulat.de

Heimatseite: le-consulat.de

Anmerkung:

Die Recherche wurde von der Leibniz Gastro GmbH unterstützt.

Anzeige:

Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch gastrosophische Reisen durch alle Départements der République française -, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.

Vorheriger ArtikelWandern im Waidlerland – Aktivurlaub abseits großer Touristenströme im südlichen Bayerischen Wald
Nächster ArtikelJunges Leben in alten Mauern – Städte der Renaissance im Osten der Republik Polen