Marano, Italien (MaDeRe). „Kurs Nord!“ heißt es nach ausgiebigem Frühstück. Vier Kilometer immer entspannt der langen Doppelpfahlreihe des Canale di Marano nach. Am Lagunenrand zeichnet sich schon flimmernd das Städtchen ab. Problemlos wird am öffentlichen kostenfreien Anleger – kurz nach der Einfahrt auf der linken Seite – angelegt. Ein gerade eingelaufener Kutter macht neugierig. Was der wohl gefangen hat? Die freundlichen Fischer präsentieren ihren dicksten Fisch: ausgerechnet einen Hai, dem der eine noch seine Hand in den Rachen schiebt. „Irgendwie gruselig“, findet Bettina, fotografiert aber trotzdem die Szene. Einer der Italiener verrät sogar sein Hai-Rezept: marinieren in Bier und dann grillen – ein Gedicht!
Marano hat sich herausgeputzt. „Einfach hübsch!“, kommentiert Katja die bunten historischen Häuser an den engen Gassen, die von einem Campanile-Glockenturm überragt werden.
Plötzlich, am Ende des langgestreckten Bootshafens, ist Schluss mit Stadt: Man ist umringt von Natur. „Riserva Naturale della Valle Canal Novo“ liest man neben einem niedrigen Strohdachhaus aus dem traditionellen Baustoff Lehm. Ein Ranger begleitet die „Magnifique“-Truppe über einen hölzernen Laufsteg und weist auf das geballte Leben in dem Schutzgebiet hin: Schildkröten, Singschwäne, Schlangen, Fische.
Aus dem ersten Stock des Ausstellungshauses mit Aquarien und Schautafeln schweift der Blick weit über die sattgrüne amphibische Sumpflandschaft. Der Parkwächter berichtet nicht ohne Stolz, dass die Region Friaul-Julisch-Venetien dreizehn Naturschutzgebiete, 20 Biotope und drei Naturparks beherbergt. Da freut sich Heiner, den „Naturfreak“ aus Bayern, ganz besonders. Er, Leo, Manfred und Holger schießen wie wild in die Gegend – mit ihren Kameras – und präsentieren sich anschließend ihre Foto-(Aus-)Beute.
Wie auch später von Grado aus im beeindruckenden Naturreservat der Insel Cona am Isonzo-Fluss vor der Kulisse der Dinarischen Alpen. Eine wahre Fundgrube für Tier- und Pflanzenfreunde. Wildpferde und Bisamratten tummeln sich hier auf den Weiden, im Lagunen-Urwald und in den Gewässern, Bienenfresser und Flamingos, Uhus und Austernfischer, Schildkröten und Salamander.