Funchal, Portugal (MaDeRe). Die „World Voyager“ ist die Perle der Flotte von Nicko Cruises. Mit dem luxuriösen Expeditionsschiff begeben wir uns auf eine zwölftägige Reise rund um die iberische Halbinsel herum und schließlich hinaus in den Atlantik nach Madeira. Über 2 000 Seemeilen (rund 3 770 km) werden wir auf Atlantik und Mittelmeer sein, sieben Häfen anlaufen und faszinierende Ort besuchen. Mit Teil 7 endet unsere Traumreise auf Madeira.
Tag 10 verbringen wir vollständig und Tag 11 bis zum Abend auf hoher See. Zeit die Annehmlichkeiten des Schiffes zu genießen, eine Massage zu buchen, in der Sauna zu entspannen, im Whirlpool unter freiem Himmel zu träumen oder auf einer der zahlreichen Sessel und Liegen ein Buch zu lesen.
Wir treffen derweil Kreuzfahrtleiterin Sabine Bruchmann und Ausflugsleiterin Pelin Tok zum Plaudern. Sabine Bruchmann ist auf hoher See erfahren, schon seit 2005 ist sie auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, zuvor als Reiseleiterin auf Schiffen mit 400 bis 500 Passagieren. Auf der World Voyager, die nur 200 Passagiere fasst, ist sie seit der Jungfernfahrt im Mai 2021: „Das Familiäre, dass man die Gäste noch kennt und man individuell auf sie eingehen kann“, das macht die Word Voyager für sie aus. „Das haben wir schon immer so gemacht“ möchte sie vermeiden. Vielmehr entwickele sich das Schiff immer mehr. Habe man bislang eher klassische Kreuzfahrthäfen angesteuert, werden es in Zukunft immer mehr kleinere Häfen sein, damit man die Qualitäten eines Expeditionsschiffes aufgrund seiner Größe, aber auch mit den Zodiacs nutzen kann: „Dann bieten wir einmalige Abendteuer. Wir können mit den Zodiacs beispielsweise einsame Strände ansteuern. Wir werden auch vermehrt Experten wie Biologen, Geologen oder Glaziologen an Bord haben, die sehr genau alles erklären können.“ Auch Pelin Tok freut sich darauf, aber es ist auch eine Herausforderung in der Ausflugsplanung: „In der Karibik sieht man Pünktlichkeit machmal anders und wir fragen uns, sind die Reiseleiter pünktlich da? Wir sind aber klein und können flexibel sein. Wir steuern demnächst Häfen in Gambia, dem Senegal oder auf den Kapverdischen Inseln an. Da wissen wir nicht, was uns erwartet. Das wird ein Abenteuer für uns alle. Eine Expedition eben.“ Die Ausflugsleiterin stammt aus Istanbul, hatte lange Zeit einen Bürojob und schmiss dann hin. Sie wollte etwas ganz anderes machen. Seit 2018 ist sie nun auf Hochseeschiffen um die Welt unterwegs.
Ein ziemliches Stück Welt haben wir am Abend von Tag 11 hinter uns gebracht. Die 17 fleißigen Hände in der Küche haben auf dieser Reise für rund 50Gäste derweil einiges eingesetzt. Zum Beispiel 500 Kilogramm Fleisch, 6.000 Eier, 50 Kilogramm Kartoffeln, 500 Liter Bier und 300 Rollen Klopapier. Die 112 Menschen an Bord kommen aus mehr als 20 Nationen. Natürlich ist Kreuzfahren immer auch eine Frage des Umweltschutzes. Das Schiff fährt nicht mit Schweröl, sondern verbrauchsarm und mit Diesel. Zudem verfügt es über einen Elektroantrieb für leise Fahrten, um Tiere nicht aufzuschrecken. Der Müll wird mit einer modernen Vaporisierungssanlage verbrannt, es bleibt nach 14 Tagen Fahrt nur eine Badewanne voll Überreste und die Luft verlässt gereinigt das Schiff. Über eine Osmoseumkehranlage kann das Schiff sein eigenes Trinkwasser erzeugen. Kreuzfahren wird Umweltschützer vermutlich nie glücklich machen, aber dies ist ein modernes Schiff, bei dem bereits auf recht vieles geachtet wurde. Dieses Schiff erreicht nun Funchal, die Hautstadt der Insel und Inselgruppe Madeira.
737 Kilometer sind es von hier bis zur nächsten Küste, der von Marokko. Rund 250.000 Einwohner wohnen auf den Inseln. Funchal hat davon etwa 112.00 Einwohner. Die Portugiesen fanden hier recht viel Fenchel vor, als sie die Insel entdeckten. Das portugiesische Wort für „fenchelig“ ist „funchal“. Elisabeth, Kaiserin von Österreich-Ungarn, kam zur Erholung und Gesundheit auf die Insel. Karl I., letzter Kaiser von Österreich, verbrachte seinen Lebensabend im Exil hier und auch Winston Churchill machte hier öfters Urlaub. Da die Ausschiffung und der Shuttle zum Flughafen bereits am nächsten Morgen erfolgen, bleibt uns nur ein abendlicher Eindruck der Stadt. Dieser sagt klar: Wiederkommen! Oder wer die Zeit hat, eine Verlängerungsnacht buchen und später zurückfliegen.
Hier gibt es viel zu sehen und wir haben in 12 Tagen sehr viel entdeckt und erlebt – auch Dank der exzellenten Organisation des gesamten Teams von Nicko Criuses. Das war nicht unsere letzte Fahrt, sowohl mit Nicko Cruises als auch der World Voyager. Nach 2.037 Seemeilen, also 3773 Kilometern, müssen wir schweren Herzens unsere gemütliche Kabine und die luxuriöse, umsorgende World Voyager verlassen. Ein fantastische Kreuzfahrt geht zu Ende.
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Los geht’s in Lissabon – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 1/7),
- Auf nach Sevilla – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 2/7),
- Mit Blick auf Gibraltar – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 3/7),
- Auf den Spuren des heiligen Grals in Valencia – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 4/7),
- Traum- und Partyinsel Ibiza – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 5/7) und
- Von Malaga zur Alhambra – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 6/7) von Daniel. M. Grafberger
im MaDeRe.