Die, Buis-Les-Baronnies, Frankreich (MaDeRe). Die liegt an der Drôme, einem der letzten Wildflüsse der Alpen, der wegen seines klaren Wassers besonders beliebt ist bei Alt und Jung, Off- und Onroadern. Der viereinhalbtausend Einwohner zählende Ort im Naturpark Vercors bietet eine gemütliche provenzialische Atmosphäre. Kleine Straßen und schmale Gassen mit klassischen Läden. Zudem ziehen die römische Stadtmauer, die Kathedrale Notre-Dame und ein paar malerische Plätze Touristen in Scharen an. Sie kommen vielleicht auf wegen der Schafe. Berühmt ist die Wanderweidewirtschaft der Wollknäule. Zur Transhumance werden Tausende Schafe auf die Almen rund um Die getrieben.
Offroader wie wir treibt es rund um Die in die Landschaft, die auch als Hugenottenhochburg Berühmtheit erlangte. Fabelhafte Touren sind in alle vier Himmelsrichtungen möglich. Wer es sportlich mag, der kann auch eine Rafting-Tour auf der Drôme wagen. Mit Canoé Drôme, bei Saillans, kann man Kanu- oder Rafting-Touren unternehmen.
Wir greifen gleich zu einer starkten Spezialität der Drôme: zum Clairette de Die. Clairette de Die ist eine Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) für Schaumweine der Weinbauregion Rhône. Unser AOC-Weißwein aus Muskat- und Clairette-Trauben schäumt schwach, perlt aber prächtig. Er ist im Grunde kein klassicher Schaumwein, sondern ein weißer Stillwein. Deswegen tragen die Sekte den Titel Crémant de Die. Die Gärung des Clairette de Die erfolgt bei niedriger Temperatur. Dadurch wird verhindert, dass der gesamte Zucker in Alkohol verwandelt wird. Deshalb kommt der Clairette auf einen Alkoholanteil von nur 8 Prozent und eignet sich für Fahrer. Immerhin ein kühles Glas im spätsommerlichen Herbst genehmigen wir uns im Weinkeller von Jean Claude Raspail. Sein Sohn zeigt uns, wie der Wein in der Flasche nachgärt und wie die Flaschen täglich von Hand gewendet werden, damit die Hefe in den Flaschenhals absinkt. Der Hals wird dann tiefgefroren, damit die Hefe entfernen werden kann.
Gut gelaunt fahren wir onroad zurück zum Gite du St. Julien, wo der Braten für uns schon im Ofen schmort.
Anmerkung:
Die Erstveröffentlichung dieser Berichterstattung von Peter Aansorgh erfolgte am 22. Dezember 2017 im WELTEXPRESS.