Berlin, Deutschland (MaDeRe). Habsburg steht für Macht und Herrschaft über Jahrhunderte deutscher Geschichte. Habsburg oder auch Haus Habsburg, Haus Österreich und Casa de Austria ist ein deutsches Herrscherhaus. Und das war sogar ein Erzhaus, weil das österreichischen Herzogtums zum Erzherzogtum aufgewertet wurde. Selbstverständlich wurde der Titel Erzhaus selbst gewählt. Auch die Habsburger fingen einmal klein an, kamen aber im 13. Jahrhundert groß raus, denn Rudolf I. wurde als erster Habsburger, die hier und da über Land und Leute im deutschen Elsaß, genauer im Oberelsaß zwischen Basel und Straßburg herrschten, zum König des Heiligen Römischen Reiches und das war eines Deutscher Nation. Er setzte sich gegen Ottokar von Böhmen durch, später auch auf dem Schlachtfeld und zwar dem auf dem Marchfeld bei Wien.
Basel, Straßburg, Wien? Nun, diejenigen, die auf die Dynastie der Habsburger zurückblicken, kennen und nennen „über 70 Orte und 150 touristische Ziel, die sich auch in dem Buch „Via Habsburg“ von Hubert Matt-Willmann (Text) und Heinz Linke (Bild) finden. Beide Autoren begaben sich auf den Spurten einer aus ihrer Sicht „europäischen“ Dynastie, die in der Tat heute vor allem in den drei deutschen Staaten Bundesrepublik Deutschland, Republik Österreich, Schweizer Eidgenossenschaft und im Staat der Westfranken und also in Franzien beziehungsweise Frankreich zu finden sind. Doch alle diese Orte waren einst deutsch. Matt-Willmatt und Linke würden laut Tyrolia-Verlag in ihrem 224 Seiten starken kulturhistorischen Reiseführer die „spannende Bausteine zu einem komplexen Bild der berühmten Dynastie, ihrer Herkunft, ihrer Geschichte und ihres Einflusses in Europa“ bieten und für die Leser „Schlösser, Burgen, prächtige Kirchen und Abteien, Parks und Museen“ in Wort und Bild, die mehr oder minder „von 800 Jahren wechselvoller Herrschaft“ in deutschen Landen zeugen.
„Entdecken Sie vier Länder und sechs einzigartige Regionen zwischen Rhein und Donau auf einer einzigartigen europäischen Kulturstraße“, heißt es auf dem Klappendeckel des Buches. Der Tyrolia-Verlag teilt mit, dass sich „1992 … gut 70 Städte und Orte im Verein ‚Auf den Spuren der Habsburger‘ zusammen geschlossen“ hätten, „um das noch sichtbare Erbe der Dynastie für Kulturinteressierte besser und auch qualitativ anspruchsvoll zugänglich zu machen. Nicht nostalgisches Interesse an vergangenen dynastischen Herrschaftsformen oder gar die Verklärung einer ‚guten‘ alten Zeit – die beileibe nicht von Not und kriegerischen Auseinandersetzungen frei war – stehen dabei im Vordergrund, sondern die Anregung zu einer grenzüberschreitenden Entdeckung der eigenen und unter den Habsburgern eben gemeinsamen Geschichte.“ Von in und nach Kriegen geraubtem Land kein Wort, als gehörten Elsaß und Lothringen schon immer zum Westfrankenreich und Südtirol zu Italien. Dennoch ist das Buch empfehlenswert und für diejenigen, welche sich von 1000 Jahren Zeugnis ablegen und Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes erfahren wollen, die auf der Via Habsburg reisen möchten, ein gewisser und durchaus Einstieg ins Thema und also ein echter Gewinn. Nicht nur in der Gegend bewandert, sondern auch in der Geschichte: im Kopf voraus!
Bibliographische Angaben:
Hubert Matt-Willmatt, Heinz Linke, Via Habsburg, auf den Spuren einer europäischen Dynastie, Deutschland – Frankreich – Schweiz, Österreich, 224 Seiten, 163 farbige und 7 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Format 14,5 x 21 cm, Klappenbroschur, Verlag: Tyrolia, Inssburg-Wien, 2020, ISBN: 978-3-7022-3710-3, Preis: 24,95 EUR (Österreich)